©Westdeutsche Zeitung 2006
- Konzert am 13.07.2006 in Köln
Eric Clapton auf dem Olymp
12 000 Fans huldigen ihm in der Kölnarena
Wer nach dem eher etwas langweilig geratenen
Soulpop-Album "Back Home" am Donnerstag in der Kölnarena eine seichte Show
des großen Meisters erwartet hatte, wird schon beim Opener "Pretending"
eines Besseren belehrt. Mit einer Mischung aus rhythmischer Wucht und
musikalischer Finesse hämmert Eric Clapton den Song den 12 000 Fans zu.
Harter Rock mit gefühlvollen Gitarrensoli und Blues, dazu eine Top-Band
mit dieser Tour knüpft der 61-Jährige an die Anfänge seines musikalischen
Ruhmes an. Ausflippen ist hier dennoch nicht angesagt, weder auf der Bühne
noch im Publikum. Oben wird so lässig wie auch konzentriert Musik gemacht,
unten nimmt man diese mit der erforderlichen Anerkennung entgegen.
Dabei ist es nicht nur der geniale Gitarrist Eric Clapton, der dem Abend
den besonderen Kick gibt. Auch Derek Trucks und Doyle Bramhalle II zeigen,
was sie an diesem Instrument können, das die Szenerie absolut beherrscht.
Trucks ist dabei als Slide-Spezialist das neue Wunderkind, das Clapton mit
sichtlicher Freude präsentiert.
Der 27-Jährige beherrscht virtuos sein Instrument und bekommt von Clapton
genauso so wie Bramhalle II genügend Platz, um dies zu zeigen. Dabei
entwickelt jeder seinen ganz individuellen Sound im großen Klangteppich
des Meisters.
Zu den Highlights des Abends zählt das Gitarrenduett zwischen Clapton und
dem fünffachen Grammy-Gewinner Robert Cray bei "Old Love". Hier verewigt
sich Musik im Moment der Improvisation. Dies gilt auch für Hits wie "Layla"
und "Cocaine".
Fast komplett totgeschwiegen werden dagegen die Songs der aktuellen CD.
Mit "So Tired" und der Akustikversion von
"Back
Home" erschafft Eric Clapton an diesem Abend einen musikalischen Olymp. |
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