©Neue Presse 10.3.2001

Claptons Fans zahlen jeden Preis

Eric Clapton in der Kölnarena

"Championsliga ist Kreisklasse dagegen!" Der Clapton-Fan in der Köln Arena ist begeistert. Von weit her sind rund 15000 Anhänger an den Rhein gepilgert - zu Eric, dem Gitarrengott. Bis zu 200 Mark haben sie auf dem Schwarzmarkt für das seit langem ausverkaufte Konzert bezahlt.

Mit Beifallsstürmen wird der wortkarge Musiker begrüßt, als zunächst alleine die Bühne betrat. Im wahrsten Sinne hemdsärmelig und nicht im Designeranzug (wie früher einmal) kommt Clapton mit der Akustikgitarre, spielt zu Beginn ruhige Titel wie "Tears in heaven".

Diesmal muss er sich nicht darüber ärgern, dass das Publikum seinen gefühlvollen Nachruf auf den verstorbenen Sohn zerklatscht, so wie es früher passiert ist: "Wir haben schon überlegt, ob wir ein Schild hochhalten mit der Aufschrift "Please don't clap!"

Dann greift die ausgezeichnete Band zu den verstärkten Instrumenten: Clapton stellt mit "Got You on my Mind" und "Travelling Light" einige Titel des neuen Albums vor, erfüllt aber auch die Wünsche nach Cream-Klassikern wie "Badge" und "Sunshine of Your Love". Zu einem furiosen Solo steigert sich der geniale Gitarrist in "Stormy Monday", das die Fans im wahrsten Sinne des Wortes von den Stühlen reißt. Auch "Layla" ließ er wieder rocken.

"Wonderful Tonight" denken wohl die Anhänger von Old Slowhand, als der den Kreis schließt und wieder zu Akustikgitarren greift, um mit dem Judy-Garland-Klassiker "Somewhere Over the Rainbow" einen überraschenden Akzent zu setzen. Sollte es wirklich stimmen, dass dies die letzte Tournee von Clapton ist, so können sich auch die glücklich schätzen, die Schwarzmarktpreise gezahlt haben.

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